Weil es mir wichtig ist…

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Im Oktober 2018 haben Udo Barsch (https://rezensionen-fuer-millionen.blogspot.com), Martin Klein (www.spielerleben.de) und Harald Schrapers (https://brett-spiel.de) die Initiative Spielend für Toleranz ins Leben gerufen. Eine Aktion, die mich sofort begeistert hat und mich animiert hat, meinen Blog endlich einmal wieder zu aktualisieren. Es hat nun zwar noch einmal fast drei Monate gedauert, aber nun ist es endlich soweit.

Beim Lesen der Nachrichten im letztem Jahr musste ich oft an die vor Jahren gehörte Geschichte denken, in der „alles ausländische“ aus unserem Land verschwindet, weil es sich nicht willkommen fühlt. Dies würde bedeuten, keine Pizza und kein Döner mehr zu essen, keine Bananen oder Mangos, viel zu wenig Pflegekräfte, keiner mehr, der den Müll entsorgt, kein Smartphone mehr, selbst Autofahren wäre ein Problem, denn welches Auto ist noch komplett Made in Germany? Auch einige liebgewonnenen Spiele würden ihren Platz im Regal räumen. Und und und ... Jedem von uns fällt sicher noch mehr ein, was er besonders vermissen würde. Und welche Personen. Manchmal wünsche ich mir, die Geschichte würde für einen Tag wahr werden und würde für einen Tag unser Land in eine Ödnis verwandeln - damit wir alle erkennen, welch Bereicherung all das Fremde in unserem Leben ist!

Ich habe viele Jahre Tischtennis gespielt und diese Sportart auch als Schiedsrichterin begleitet. Eine Sportart, in der Fairness groß geschrieben wurde und wird. Da wurde man als Schiedsrichterin von Spielern bei falschen Entscheidungen wie selbstverständlich korrigiert, auch wenn dies bedeutet hat, dass der Gegner den Punkt erhält. Dass dies auch unter Weltklassespielern in Phasen, in denen es um Sieg oder Niederlage ging, üblich war, durfte ich einmal hautnah erfahren, als ich die Ehre hatte, ein Halbfinale in einem Freundschaftsspiel zwischen zwei der damaligen Top-10-Spieler als Schiedsrichterin zu begleiten. Und ich habe in dieser Zeit gerade bei Jugendturnieren, gelernt, dass die leisen Töne oftmals die wirkungsvolleren sind.

Brettspiele haben mich damals schon begleitet und tun es such heute noch. Und was für den Sport galt, war und ist hier genauso wichtig und sollte genauso eine Selbstverständlichkeit sein. Fairness und ein respektvoller Umgang mit dem Gegenüber sind für eine schöne Brettspielrunde unabdingbar. In meinen Spielerunden war und ist dies eine Selbstverständlichkeit und auch beim Spielen auf Messen, bei Spieletagen oder im Spieleverein bin ich immer auf offene, tolerante Mitspieler gestoßen. Was tut man dann, wenn es plötzlich anders ist. Was tut man, wenn in einer Spielerunde plötzlich eine Mitspielerin wegen ihrer nicht ganz fehlerfreien Deutschkenntnisse nachgeäfft und beim Spielen geschnitten wird? Was tut man, wenn es sich bei der Spielegruppe dabei um Kinder handelt? Die Tage danach habe ich mich geärgert, dass ich das Spiel nicht sofort abgebrochen habe. Heute mit etwas Abstand sehe ich das anders: weiterspielen und versuchen, klar zu machen, was das Schöne und in diesem Fall das Wichtige am Spielen ist, ist sicher die bessere Alternative: Respekt, Gleichheit, Fairness, Spaß miteinander, egal, wer gewinnt, egal, welche Hautfarbe der/die andere hat, egal, welcher Nationalität er/sie angehört, egal welche Sprachen er/sie spricht. Und wenn nicht bei den Kleinsten, wo soll man sonst am besten ansetzen, diese Werte, die mir sehr wichtig sind, zu verbreiten.

Spielend für Toleranz bringt es mit einem Satz auf den Punkt. Ein großes Dankeschön an die drei Initiatoren und ich wünsche uns allen, dass dieser ins Wasser geworfene Stein weite Kreise zieht.

Waldemars 3. Brief (Festlichkeit und Ogerwanst, Teil 1)

Mein lieber Freund!

Es ist schon ein paar Tage her, dass ich mich bei Dir meldete, aber Du wirst es nicht glauben: Nach unserem Abenteuer mit den Mindergeistern und dem Troll sind wir doch sofort wieder in ein neues Abenteuer gestolpert. So langsam glaube ich fast, der Zwerg zieht diese magisch an. Aber ich will nicht schimpfen, hat er mir doch heute Morgen geholfen, die Einzelheiten dieses Abenteuers um die Entführung eines schönen Mädchens ins Gedächtnis zu rufen, damit ich Dir die Geschichte erzählen kann. Aber der Reihe nach:

Von Sicherlingen aus sind wir wie im letzten Brief angedeutet weitergezogen nach Targuleth, um das dortige Stadtfest mit zu feiern. Dieses findet einmal jährlich zu Ehren des Heiligen Targuin, ein tapferer Held, der das Dorf vor langer Zeit vor den Orks rettete, statt. Eine spannende Geschichte, die uns der Dorfälteste erzählte, aber wie ich Dich kenne, ist sie Dir bestimmt schon vertraut, so dass ich darauf verzichte, sie hier ausführlich wiederzugeben.

Der Wirt des Dorfgasthofes „Gespaltene Eiche“ (rate mal, was neben dem Gasthaus steht) hatte zwar keinen Übernachtungsplatz für uns, war aber so freundlich, uns zu empfehlen, beim Schmied des Dorfes, einem Zwerg namens Gundar, nachzufragen. Dieser hat uns tatsächlich dankenswerterweise seine Scheune zum Übernachten überlassen. Und eines muss man den Zwergen lassen: Gastfreundlich sind sie! Hat er doch jedem von uns ein Zwergendolch geschenkt, der gute Gundar!

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Waldemars 2. Brief (Begeisterter Neuanfang, Teil 2)

Mein lieber Freund!

Ich hoffe, Du bist wohlauf. Mir geht es so langsam auch wieder besser, aber es hätte nicht viel gefehlt und der Brief von vor ein paar Tagen wäre mein letzter gewesen. Wenn meine tapferen Freunde nicht gewesen wären, würde ich mir jetzt sicherlich die Erde von unten ansehen. Aber der Reihe nach! Wo war ich stehen geblieben? Bei unserer Ankunft in Irdenhag, meine ich mich zu erinnern.

Also: Am nächsten Morgen sind wir nach dem Frühstück wie geplant los gezogen, die Umgebung zu erkunden. Ich schätze wir hatten Glück, dass auch das Bier des Wirtes Teil der kuriosen Geschichten war – es hatte nämlich einen Fliedergeschmack und muss so scheußlich geschmeckt haben, dass selbst Granux nichts davon trinken wollte. Und so waren wir früh auf den Beinen. Obwohl, ich glaube die Menge, die Granux in sich rein schütten muss, um einen schweren Kopf zu haben, muss erst einmal gebraut werden. Ich frage mich gerade, woher wir die Karte hatten, die uns die nähere Umgebung zeigte. Ich weiß es nicht mehr, aber es wird wohl jemand aus dem Dorf gewesen sein, der sie uns gab. Vielleicht Travian. Oder wir haben sie irgendwo gefunden? Mein Kopf muss doch schwerer verletzt gewesen sein als ich dachte.

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Waldemars 1. Brief (Begeisterter Neuanfang, Teil 1)

Mein lieber Freund!

Ich weiß immer noch nicht, wie das passieren konnte, aber plötzlich bin ich mit zwei Damen und einem Zwerg (der unfassbar viel Bier zu sich nehmen kann) aufgebrochen, um einigen kuriosen Dingen in einem Weiler namens Irdenhag nachzugehen. Dabei wollte ich mich in dem kleinen Gasthof im Wald nur ein klein wenig ausruhen. Aber gut, den Anteil der vom Freiherrn von Sicherlingen ausgesetzten Belohnung könnte ich natürlich gut gebrauchen. Damit könnte ich den Grundstein für meine nächste Forschungsreise legen.

Und so habe ich mich also vor ein paar Tagen zusammen mit meinen drei neuen Reisegefährten und Baliv, dem Bruder des Freiherrn, auf nach Sicherlingen gemacht. Und oh Wunder erreichten wir unser Ziel ohne Umwege oder Scharmützel irgendwelcher Art. Baliv brachte uns sofort zu seinem Bruder Alian, dem Freiherrn. Und ich kann Euch sagen, mein Freund: Dieser erzählte uns eine fürwahr seltsam klingende Geschichte, die sein Bruder den Abend zuvor im Gasthaus schon grob umrissen hatte. Eine Geschichte von Geistern, von angesengten Bärten, von mossbewachsenen Köpfen, von aufgebrachten Siedlern und von der völlig durcheinander aus Irdenhag zurückgekommenen Peraine-Geweihten Matrissa. Der Freiherr bat uns inständig an seiner Statt nach Irdenhag zu reisen, da er selbst durch eine Fußverletzung daran gehindert werde, sich der Sache anzunehmen.

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Alexander von Humboldt – Persona incognita

2019 feierte die Welt den 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt. Doch feierte sie ihn auch gebührend? Diese Frage stellt sich mir vor allem nach dem Lesen der Biografie „Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur“ von Andrea Wulf.

Ich muss sagen, dass ich von diesem Jubiläum wohl nicht viel mitbekommen hätte, wären nicht zu diesem Anlass im Vorfeld bereits verschiedene Bücher zu und über Alexander von Humboldt erschienen. Eines davon ist vor zwei Jahren auch in meinem Bücherstapel gelandet. Und lag bis vor kurzem ungelesen in meinem Regal. Ausgestattet mit diversen Preisen und von der New York Times unter die  „10 Best Books of 2015“ gewählt, erschien es mir dann als idealer Challenge-Einstieg in „terrae incognitae“.

Schon im Prolog nimmt uns die Autorin mit in unbekanntes Land und lässt uns mit Humboldt und seinen Reisegefährten den Chimborazo besteigen. Aber dieser Prolog ist – rückblickend – weitaus mehr als ein Einstieg in die Entdeckungsreisen des Alexander von Humboldt. Er ist zugleich Ausblick auf die folgenden 400 Seiten, Rückblick auf das Leben und Wirken des zu seiner Zeit weltberühmtesten Mannes und bietet auf zehn Seiten eine Zusammenfassung der kompletten Biografie.

Humboldt – Naturforschender und Entdeckungsreisender, und doch noch so viel mehr: Inspirator für Wissenschaftler, Künstler und Denker gleichermaßen, Kosmopolit mit enormem Weitblick, anerkannt in der ganzen Welt, ansteckend in seinem Enthusiasmus für die Natur und den südamerikanischen Kontinent, rastlos, seiner Welt weit voraus in seinem Denken,  großzügig zu Wissenschaftlern, aber auch von sich eingenommen und bisweilen arrogant seinen Mitmenschen gegenüber. Nach und nach knüpft Andrea Wulf die einzelnen Fäden zusammen und spinnt so nicht nur ein Bild von Humboldt allein, sondern lässt uns eintauchen in die Zeit, in der Humboldt lebte und wirkte. Sie stellt seine Ideen, Reisen und Entdeckungen in den Zusammenhang mit den politischen und gesellschaftlichen Begebenheiten der damaligen Zeit. Die Zeit der französischen, aber auch der deutschen und der südamerikanischen Revolution, die Zeit von Thomas Jefferson, aber auch die Zeit der Sklaverei, des britischen Empire und des deutschen Kaiserreichs. Die Zeit von Goethe und Schiller, von Darwin und Thoreau, die Zeit von vielen anderen Wissenschaftlern, die bis heute in unsere Zeit hineinwirken.

Ganz in der Tradition von Humboldt, der eine Verbindung zwischen allen Teilen der Natur sah und versuchte, Menschen interdisziplinär zusammenzubringen, ist dieses Buch geschrieben. Die nicht erst seit Daniel Kehlmanns „Vermessung der Welt“ bekannte Südamerikareise Humboldts füllt nicht einmal ein Viertel des Buches. Und es sind die verbleibenden 300 Seiten, die diese Biografie zu einer wahren Perle machen. Wer weiß heute noch, dass Simon Bolivar durch die Veröffentlichungen und Beschreibungen Humboldts einen neuen Blick auf seine südamerikanische Heimat bekam und Humboldt so indirekt zum Auslöser der südamerikanischen Revolution wurde? Wer weiß, dass er in Briefkontakt mit Thomas Jefferson stand? Wer weiß, dass Goethes Faust starke Ähnlichkeiten mit Humboldt aufweist? Wer, dass Humboldts Naturansichten und Lateinamerika-Beschreibungen in die englische Literatur und Dichtung einflossen und sogar Frankensteins Monster sich in die Urwälder Südamerikas wünscht – vier Jahre nach Erscheinen der englischen Ausgabe der „Reise in die Aequnoctial“? Wer weiß, dass Humboldt Erfinder der Isotherme, die wir allabendlich auf den Wetterkarten sehen, ist? Wer weiß, dass Humboldts „Personal Narrative“ der Grund für Darwin war, mit der Beagle in See zu stechen und dass dieses Buch in seinem Gepäck mitreiste? Wer weiß, dass sein „Kosmos, Versuch einer physischen Weltbeschreibung“ unter anderem Ralph Waldo Emerson und Walt Whitman inspirierten? Und dass Henry David Thoreaus „Walden“ dessen Antwort auf auf eben jenen „Kosmos“ ist?

Humboldt: Kosmopolit und freiheitlicher Denker und zugleich Angestellter im Dienste des preußischen Königs. Ein Spagat, den es für ihn zu bewältigen galt. Der erste Mensch, der vor den Folgen der durch den Menschen verursachten Klimawandel warnte, einer derjenigen, die früh schon Abholzung der Regenwälder und Monokultur kritisch bewertete. Ein eiserner Wille, Experimente am eigenen Körper, lange strapaziöse Reisen, Briefwechsel mit Wissenschaftlern der ganzen Welt – nur eines blieb Humboldt verwehrt: Eine Reise nach Indien, um den Himalaya zu erkunden. Eine Tatsache, die mich am Ende meiner Reise durch die Zeit und durch für mich mehrere „terrae incognitae“ als vor der Lektüre gedacht führte, traurig stimmt. Ich hätte Humboldt eine Reise in den Himalaya mehr als gegönnt.

Und nicht nur ihm, sondern auch uns würde ich wünschen, dass seine Leistungen in den letzten 100 bis 150 Jahren nicht so sehr in Vergessenheit geraten wären. Er hätte es verdient, auch heute noch in seiner Gesamtheit und nicht nur als Entdecker gewürdigt zu werden.

Eine klare Leseempfehlung für alle Naturliebhaber und naturwissenschaftlich und historisch interessierten Leser!

 

Andrea Wulf,

Alexander von Humboldt und die Erfindung der Natur

Bertelsmann Verlag, München

Teotihuacan (Daniele Tascini)

Einmal im Leben beim Bau einer Pyramide dabei sein! Allein des Themas wegen war Teotihuacan für mich einen Blick wert. Der große Spielplan wirkte aber zuerst einmal nur geometrisch steril und sehr verwirrend. Aber hatte trotz allems einen Reiz, so dass das Spiel vor ein paar Monaten dann doch in meinem Spieleschrank landete und alsbald auf den Tisch kam. Wider Erwarten dauerte es auch nicht lange, bis ich die aufgedruckte Symbolik verstanden hatte. Und erkannte, dass Daniele Tascini in seinem Spiel für 1-4 Personen die historische Stätte wieder aufleben lässt: Die Straße der Toten findet sich ebenso wieder wie die berühmten Stufentempel. Sonnen- und Mondtempel finden ihre Entsprechung im Rundenzähler – eine Runde endet, wenn eine Eklipse, sprich eine Sonnenfinsternis, eintritt. Weiterlesen →

Die Stadt des Affengottes (Douglas Preston)

„Keine Kultur lebt ewig. Alle streben ihrer Zerstörung zu, eine nach der anderen, wie die Wellen des Meeres, die sich am Strand brechen. Keine Kultur entgeht diesem Schicksal – auch unsere nicht“.

Mit diesen Worten endet nach 354 Seiten Douglas Presons Bericht über die Suche nach der „Weißen Stadt“ in Honduras. Und man mag ihm nach dem Lesen seines Buches nicht widersprechen.

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Mittelamerikanische Kulturen

Die Stadt des Affengottes Teotihuacan
von Douglas Preston von Daniele Tascini
Die mittelamerikanische Kultur Die mittelamerikanische Kultur
Neu entdeckte frühere Stadt im
Urwald von Honduras
Teotihuacan – alte Mayastätte in Mexiko

Im Jahr 2000 wurde das Grab K’imich Yak K’uk Mo’s, eines im 5. Jahrhundert lebenden Herrschers der Maya-Stadt Copán entdeckt. K’imich Yak K’uk Mo‘, dessen Name so viel bedeutet wie „Mit Sonnenauge strahlender Quekal-Ara“ kam im Jahr 426 aus der Maya-Stadt Tikal und übernahm die Herrschaft in Copán, der südlichsten Stadt der Maya. Zu dieser Zeit lebten in der Stadt verschiedene Völker, nach Ansicht von Experten unter anderem wohl auch die Chibchan. Diese gelten als Verwandte der Bewohner der Mosquitia, der Gegend, in der im von Douglas Preston beschriebenen Bericht die Überreste der „Stadt des Affengottes“ gefunden werden. Durch die Symbole auf dem im Grab des K’imich Yak K’uk Mo‘ gefundenen Schildes sowie der erhaltene bebrillte Kopfschmuck stellten die Forscher einen Bezug zu dem im Zentrum von Mexiko gelegenen Teotihuacan her, auch wenn Knochenanalysen ergaben, dass K’imich Yak K’uk Mo‘ nich in Teotihuacan sondern in der Gegend von Tikal aufgewachsen sein musste.

Als ich aufgrund der ähnlichen Thematik und der örtlichen Nähe mir das Buch von Douglas Preston ausgewählt hatte, um einen Zusammenhang mit dem Spiel „Teotihuacan“ herzustellen, hatte ich nicht mit gerechnet, auf einen direkten Zusammenhang zu stoßen, zumal eine erste Internetrecherche ohne Treffer blieb. Umso erfreuter war ich, im Buch auf den oben erwähnten geschichtlichen Hintergrund zu stoßen.

Eine Buch-Spiel-Kombination, die besser nicht sein könnte.

Lesevergnügen:5 / 5 Pyramidensteine
Falls ihr euch dafür interessiert, welche Bereiche Douglas Preston in seinem Expeditionsbericht nach Honduras noch alles abgedeckt hat – hier geht es zur Rezension des Buches.

Spielvergnügen:3,5 / 5 Pyramidensteine
Alle, die wissen möchten, was ich zum Spiel Teotihuacan zu sagen habe, gelangen hier zur Rezension.

 

Mittagsstunde (Dörte Hansen)

„Mittagsstunde“ ist nach „Altes Land“ der zweite Roman von Dörte Hansen. Das 2018 im Penguin-Verlag erschienene Werk ist wie sein Vorgänger wieder in Dörte Hansens norddeutscher Heimat angesiedelt. Der Großteil des Romans spielt in dem fiktiven nordfriesischen Dorf Brinkebüll – ein Dorf, wie es früher viele davon gab: eine eigene Kirche, ein Tante-Emma-Laden, eine Schule, mehrere Bauernhöfe und eine Dorfkneipe mit sonntäglichem Stammtisch. Weiterlesen →

Rajas of the Ganges (Inka und Markus Brand)

Rajas of the Ganges stand bei meinem ersten Messebesuch auf der Spiel 2017 in Essen ganz weit oben auf der Liste der Spiele, die ich mir dort unbedingt genauer anschauen wollte. Doch es blieb letztendlich bei einem kurzen Blick: Das Spiel war für meinen Geschmack optisch zu überladen und (dadurch) unübersichtlich. Danach hatte ich mich mit dem Spiel nicht mehr beschäftigt, bis es dann eine Freundin gut ein Jahr später im letzten Herbst zum gemeinsamen Spieleabend mitgebracht hat. Und ich muss sagen: Ich finde es optisch zwar immer noch recht überladen, ABER: Das Spiel hat mich beim Spielen sofort in seinen Bann gezogen und das Spiel hat es von bereits beim ersten Spielen in die Top 5 meiner aktuellen Lieblingsspiele geschafft.

Worum geht es? Wir sind Rajas in Indien, die versuchen, Ruhm und Reichtum zu vermehren und dadurch das Spiel zu gewinnen. Gelöst wird dies durch zwei Siegpunktleisten – eine Ruhmesleiste und eine Geldleiste, die gegenläufig an den Rändern des Spielplans verlaufen und diejenige Person zum Sieger küren, dessen beide Marker sich zuerst treffen. Ruhm erhält man überwiegend durch den Bau von Gebäuden in der eigenen Provinz, Geld durch den Bau von Märkten in dieser sowie durch den Verkauf von Waren auf dem Markt. Für alle Aktionen im Spiel müssen Würfel eingesetzt werde. Das Glück liegt im wahrsten Sinne des Wortes in göttlicher Hand: Es ist unsere Aufgabe durch geschicktes Agieren beim Ausbau der eigenen Provinz, beim Schippern auf dem Ganges oder bei diversen Palastaktionen die Würfel auf den zehn Händen der Göttin Kali nie ausgehen zu lassen.

Diese Kombination aus Würfelglück und Strategie, die Idee mit den gegenläufigen Siepunktleisten und die Herausforderung, immer genügend Würfel zum Agieren zu haben, ist für mich eindrucksvoll in einem spannenden Spiel umgesetzt und liefert viele Möglichkeiten, verschiedene Siegstrategien auszuprobieren.

 

Elefant (Martin Suter)

Der Züricher Obdachlose Schoch entdeckt in seiner Schlafhöhle einen kleinen rosaroten Elefanten. Was er zuerst für ein Spielzeugtier hält, entpuppt sich als ein Lebewesen, welches im Dunkeln leuchtet. Der Elefant ist aus einem Experiment des Genforschers Roux entstanden. Gemeinsam mit der Tierärztin Valerie ersucht Schoch, den Elefanten zu verstecken und ihn im Geheimen groß zu ziehen. Weiterlesen →